Hier bleibt es nun nicht aus, dass man auch mal mit der einen oder anderen Beratung zu tun hat. Als Berater hat man ja so eine gewisse Sicht auf die Welt. Man ist technisch versiert, immer vorne dran, man hat ein Netzwerk, falls einem mal die Ideen ausgehen und überhaupt kann ein Kunde das garnicht leisten, was ein Berater kann.
Ich will das auch heute alles nicht abstreiten. Aber aus heutiger Sicht habe ich doch einige interessante Dinge dazugelernt:
- Es hilft nur wenig, wenn ein Thema mit der gebalten Kompetenz von zwei oder drei Beratern durchgeführt wird, wenn diese Drei nicht wenigstens mal gemeinsam beim Kunden vor Ort sind und einer davon den Hut auf hat und sich beim Kunden informiert ob es OK ist oder noch was fehlt.
- Wenn SAP Modulberater über den Fachbereich die Anfrage machen, was denn da auf der BW-Seite technisch geht, dann spricht das nicht für die Beratung, wenn es dort eigene BW-Berater gibt.
- Wenn das Budget für das Festpreis-Projekt aufgebraucht ist und das Projekt aber noch nicht fertig ist, ist es sicherlich für keinen hilfreich, wenn sich das Projekt danach noch 1 Jahr zieht und sich keiner mehr verantwortlich fühlt. Die Hoffnung auf eine Neubeauftragung sollte man in so einem Fall auf jeden Fall nur auf Sparflamme halten.
- Wenn mir der gleiche Berater als Top-Mann für drei so verschiedene Themengebiete wie SAP Portal, BusinessObjects und SAP HANA geschickt wird, dann frage ich mich schon irgendwann, ob es eigentlich mehr als einen Mann gibt. Und schickt mir den bloß nicht auch noch für ein viertes Spezialthema...
- Und wenn Ihr denkt, es ist doch besser, alles aus einer Hand, mit dem Berater, den man sowieso schon kennt, dann sage ich bedingt. Wenn der Berater der gleiche ist wie im Ersten Punkt, dann eher nicht. Wenn der gut koordinieren und kommunizieren kann, dann naja, vielleicht.
- Wenn mich als Internen ein Berater fragt, ob eine bestimmte Aktion im BW Datenfluss den möglich wäre, sollte es sich dabei schon um etwas sehr sehr spezielles handeln, und wir sollten uns schon einigermaßen kennen. Wenn das bei der ersten Begegnung passiert,muss ich sagen, den ersten Eindruck voll vers......
- Wenn Ihr Berater Eure Top-Experten zusammentrommelt, um uns das Neuste an Technologie zu präsentieren, dann redet doch vorher mal miteinander. Es kommt einfach nicht so gut, wenn man seine Meinungsverschiedenheiten vor dem Kunden austrägt.
- Wenn ich von Euch Sprüche wie "Ja klar, das Unternehmen hat die Beratung x, die können sowas halt nicht, wir aber schon" oder "Sowas kann bei uns nicht passieren, wir sind doch Profis" oder "Bei dem Projekt wird es garantiert keine Probleme geben" höre, dann werde ich aber mal richtig nervös...
- Wenn sich aus dem Projekt ein Mitglied verabschiedet hat und der Berater sagt dann sowas wie "Dazu habe ich selbst keine Doku" oder "Da müssen wir erstmal testen, was der Kollege damit eigentlich gemeint hat/anfangen wollte", dann fragt lieber nicht, ob Ihr danach nochmal für ein neues Projekt vorbeikommen dürft.
- Wenn Ihr am Montag früh für eine Präsentation zum Kunden fahrt, dann ruft doch bitte nicht erst am Freitag Mittag an um zu sagen "Es gibt da noch schnell die Aktion xy welche Sie durchführen müssen, damit wir am Montag überhaupt vernünftig arbeiten können.".
- Wenn Ihr ein Projekt im Verzug habt, dann ist es nicht vorteilhaft wenn Ihr immer den Kunden nach den noch offenen Punkten fragen müsst.
- Wenn Ihr sagt, Ihr macht etwas an einem Tag, und Ihr schaft dass dann nicht. Es gibt da so ein paar neue Erfindungen, die nennen sich Telefon, Handy und E-Mail. Benutzt die doch bitte, bevor der Kunde nachfragt.
- usw.